Wir stellen vor: Fight Club NRW

04.08.2016 – 16:52

Fighting Games wie Street Fighter V werden immer größer und populärer, die Fangemeinden wachsen, die Turniere werden immer professioneller. Wir möchten euch in lockerer Folge einige der wichtigsten Turniere im deutschsprachigen Raum vorstellen. Vor einigen Monaten haben wir euch den FFM Rumble näher gebracht, dieses Mal ist der Fight Club NRW dran.

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Am 13. und 14. August findet das große Turnier statt, in der Pfarrgemeinde St. Konrad, Rotkehlchenweg 53, 50829 Köln. Anmelden könnt ihr euch hier, alternativ wird es auch hier einen Livestream der Matches geben. Neben der eigentlichen Fighting-Game-Action haben die Organisatoren auch für Nebenbeispaß gesorgt: Es gibt eine Tombola, Fun-Events sowie kostenlose Energy Drinks – damit die Hadoukens auch tief in der Nacht noch zuverlässig fliegen! Wir haben uns Luigi, den Hauptorganisator, für ein Interview geschnappt:

CAPCOM: Stell dich doch bitte am besten erstmal selbst vor: Wer bist du, was machst du?

padauPADAU: Hallo zusammen, ich bin Luigi aka „Padau“, bin 36 Jahre alt, verheiratet und habe eine zweijährige Tochter. Beruflich bin ich in der Logistik-Branche zuhause und spiele leidenschaftlich gerne Street Fighter.

CAPCOM: Was genau ist der Fight Club NRW und wie hat alles angefangen?

PADAU: Der Fight Club NRW ist eine Fighting-Game-Turnierserie, die in Köln stattfindet. Angefangen hat es 2009 mit dem Release von Street Fighter IV. Damals hatte ich den Wunsch, mich offline mit Gleichgesinnten zu messen – somit habe ich auf hardedge.org einfach einen Thread eröffnet und gefragt, ob jemand aus dem Raum Köln sich gerne mal privat treffen würde. Da in kürzester Zeit die Anzahl der Interessierten anstieg war mir klar „die kannste nicht alle zu dir nach Hause einladen!“ Somit musste eine Location her. Da die meisten interessanten Veranstaltungsorte teuer und kurzfristig auch nicht verfügbar waren, kam mir die Lagerhalle eines Kollegen ganz gelegen.

Da sah es erstmal komisch aus: Abgeranzte Kisten, Bauzäune, ein Metall-Rolltor, ungleichmäßige Beleuchtung – alle Teilnehmer vor Ort waren sich einig: „Das hat was vom Film FIGHT CLUB!“ Somit entstand der Name Fight Club – mit dem Zusatz NRW, da es in Nordrhein-Westfalen stattfand.

Seither findet der Fight Club jährlich mit ständig steigender Teilnehmerzahl statt. Im Jahre 2011 und 2012 wurden wir sogar zum offiziellen Qualifikations-Turnier für die Weltmeisterschaft EVO in Las Vegas ernannt. Das war dann vorerst auch aus privaten Gründen der letzte Fight Club. Mit dem Erscheinen von Street Fighter V möchten wir jedoch wieder dabei sein und zeigen, dass wir ganz oben mitmischen können.

CAPCOM: Was genau ist deine Funktion bei beim Fight Club?

PADAU: Ursprünglich waren wir zu dritt im Organisation-Team. Volker aka Voaddi, Lars aka Dash und ich. Mittlerweile sind wir nur noch zu zweit (Lars & Luigi). Bei uns macht jeder alles. Vom Besorgen der Location, Organisation der Spielekonsolen über Turnierplanung vor Ort bis hin zum Livestream teilen wir beide uns mit unseren Helfern aus der Community die Arbeit.

CAPCOM: Ihr veranstaltet nebenbei noch diverse andere Fighting-Game-Turniere wie die „BAR FIGHTS“-Veranstaltungen. Wieso diese Aufteilung?

PADAU: Der Fight Club ist ein großes Turnier über zwei Tage, das im Normalfall nur ein Mal im Jahr stattfindet. Die BAR FIGHTS sind Ein-Tages-Events, die monatlich im Meltdown Cologne stattfinden. Durch die BAR FIGHTS haben wir die Möglichkeit, uns öfter im Jahr im Turnier zu messen.

CAPCOM: Wie lange spielst du schon Fighting Games?

PADAU: Fighting Games spiele ich seit Street Fighter 2 auf dem Super Nintendo.

CAPCOM: Was ist dein liebstes Fighting Game und warum?

PADAU: Aktuell ist es Street Fighter V weil Blanka nicht dabei ist 🙂 Spaß beiseite. Mir gefällt sehr das V-Skill und V-Trigger Kampfsystem, und es sieht grafisch einfach toll aus.

CAPCOM: Wie sollte sich ein Außenstehender den Ablauf eines professionellen Fighting-Game-Turniers vorstellen?

PADAU: Als Teilnehmer wird man erstmals am Eingang eingecheckt, dann hat man Zeit für einige Casual Matches im Freeplay-Style. Sobald alle Spieler eingecheckt sind, läuft das Turnier von den Vorrunden bis zu den Finals, die meistens am zweiten Tag stattfinden. In der Zwischenzeit gibt es auch viel Zeit für Nebenveranstaltungen und Freeplay. Die Top 8-Matches werden dann auf der Bühne ausgetragen und auch parallel im Livestream übertragen.

CAPCOM: Du bist mit deinem Team von hadoken.eu auch als Fighting-Game-Streamer sehr aktiv. Wieso ist das in der Szene so wichtig?

PADAU: Fighting Games leben von immer neuen Ideen und Spielzügen, die man im Spiel ständig ändern sollte, um erfolgreich zu sein. Durch Streams und Youtube-Videos hat man die Möglichkeit, sich immer wieder neue Setups und Spielzüge anzusehen, die ein anderer Spieler evtl. vorher herausgefunden hat. Das geht immer so weiter, man lernt in Fighting Games nie aus.

CAPCOM: Hast du einen favorisierten Fighting-Game-Spieler?

PADAU: Tokido! Er ist einfach ein guter Spieler und auf Turnieren ist er immer nett und unterhaltsam. Einfach ein cooler Typ.

CAPCOM: Wo siehst du die Zukunft der Fighting Games?

PADAU: Die Zukunft der Fighting Games sehe ich ganz stark im professionellen e-Sport. Besonders durch die Capcom Pro Tour und die EVO entwickelt sich die Sache richtig gut. Leider ist es in Deutschland noch nicht so angekommen wie in den restlichen Ländern. Aber die Hoffnung ist da.  🙂